Aufbau einer SEA-Kampagne

Lesedauer: 4 Minuten

Einer der wichtigsten Bausteine, um online Produkte zu vermarkten und zu verkaufen ist SEA. Was das ist, wie es funktioniert und was man beim Aufbau einer SEA-Kampagne beachten sollte, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist SEA?

SEA (Search Engine Advertising) ist wie SEO (Search Engine Optimization) ein Teilgebiet des Online-Marketings. SEA befasst sich mit der Schaltung von bezahlten Suchergebnisseiten mittels Keywords.

Ziel von SEA ist die Auffindbarkeit der Webseite, Erhöhung des Traffics und die Erreichung von viel Conversions. Angewendet wird hier das Pay-per-click (PPC) Prinzip. Dies bedeutet, dass erst dann Kosten für die Werbenden entstehen, wenn auf die Werbeanzeige geklickt wird. [1]

Wie funktioniert SEA?

Im Vorfeld werden Keywords festgelegt, bei denen die Anzeige erscheinen soll. Für die Werbenden fallen erst dann Kosten an, wenn die Interessenten auf die Anzeige klicken, diese werden auch Kosten pro Klick (CPC) bezeichnet. Wie hoch die Kosten pro Klick ausfallen, hängt vom Folgenden ab:

  • Wettbewerb um ein Keyword
  • Positionierung der Anzeige
  • Qualität des Google Ads-Kontos

Die Klick-Preise sind umso höher, je umkämpfter ein Keyword ist. Die Suchmaschine vergleicht für jede Suchanfrage den CPC und den Qualitätsfaktor der Keywords. Der maximale CPC und der Qualitätsfaktor werden für jede Anzeige in einer Auktion miteinander multipliziert. Auktionen finden jedes Mal aufs neue statt, sobald eine Suchanfrage getätigt wird. Anzeigen mit dem höchsten Ergebnis werden somit an erster Position geschaltet. [2]

Wann ist SEA sinnvoll?

Manchmal hat man beim organischen Ranking keine Chance und genau dann ist SEA bei stark umkämpften Suchbegriffen sinnvoll. Weiters ist es bei der Lokalisierung sinnvoll, da das Werben in bestimmten Zielregionen möglich ist. Andere Vorteile sind z.B.:

  •  Sicherstellung der Sichtbarkeit
  • Sicherstellung einer konstanten Traffic
  • Erzielung einer hohen Conversion Rate, direkte Lenkung in der Customer Journey
  • schnelle Ergebnisse erzielen (Anzeigen sind schnell geschaltet und haben einen unmittelbaren Effekt)
  • Förderung der Markenbekanntheit, indirekte Unterstützung der SEO-Aktivitäten. [3]

Wie erfolgt der Aufbau einer SEA-Kampagne?

  1. Ziele definieren

Bevor man eine Kampagne startet, sollten die verfolgten Ziele klar definiert werden, denn erst dann kann eine SEA-Kampagne entsprechend eingestellt werden. Die Definition der Ziele ist auch entscheidend für das Tracking und die Optimierung einer Kampagne. Ziele für eine Kampagne könnten beispielsweise sein:  

  • Bekanntheit des Unternehmens steigern
  • Mehr Traffic generieren
  • Kunden zum Kauf bewegen [4]

  1. Kampagnenstruktur

Damit eine Kampagne Erfolg hat, braucht sie eine Struktur. Sinnvollerweise ist die Kampagne in unterschiedliche Ziele oder nach Produktkategorien unterteilt. Bei Google Ads sind Kampagnen grundsätzlich folgendermaßen aufgebaut: Oberste Ebene ist die Kampagne selbst. Darunter folgen die Anzeigengruppen und danach die relevanten Keywords und Anzeigen. Die Kampagnen-Struktur sollte der Struktur der Webseite angepasst sein. Auf Basis der Zielseiten sollten passende Keywords und Anzeigetexte erstellt werden, die für mehr Qualität und weniger CPC sorgen. [5]

  1. Keyword-Recherche

Die Keyword-Recherche ist einer der wichtigsten Faktoren bei einer SEA-Kampagne. Als erstes sollte man sich einen Überblick über die relevanten Keywords verschaffen und auf den Wettbewerb achten. Ebenfalls sollte man Suchbegriffe ausschließen die nicht relevant sind.  Zur Hilfestellung kann man hierfür Keyword-Tools verwenden.  [6]

Worauf man bei der SEA-Keyword-Recherche achten sollte:

  • Eine Anzeige wird nicht für jedes Keyword ausgespielt: Achten auf das Suchvolumen
  • Weniger ist mehr! Heutzutage braucht man weniger Keywords, um alle relevanten Suchbegriffe abzudecken. Synonyme werden bereits durch ein Keyword abgedeckt.
  • Suchintention und implizite Anfragen sind mehr bedeutend als spezifische Keywords

Keywords können anhand der Awareness Stage den verschiedenen Keyword-Arten zugeordnet werden. Damit werden die Ziele einer einzelnen Kampagne klarer definiert.

Keywords richtig definieren:

  • Vorab sollte man sich Gedanken drüber machen, welche Formulierungen die Kunden nutzen könnte.
  • Überblick über die Produkte machen, damit bewusst wird, welches Problem relevant ist, um die Nutzer richtig anzusprechen
  • Überprüfen ob Google einen Suchbegriff transaktional oder informational interpretiert
  • Keywords in engen Themen eingrenzen
  • Keyword-Recherche während der Kampagnenlaufzeit weiterführen
  • Alle Tools benutzen, die zur Verfügung stehen [7]

  1. Targeting

Targeting ist die genaue Zielgruppenansprache. Die Zielgruppe wird in den Fokus gestellt und versucht Werbung so exakt wie möglich an diese auszurichten. Damit das Targeting auch erfolgreich umgesetzt werden kann, wird eine genaue Zielgruppenanalyse vorausgesetzt.

Es stehen verschiedene Methoden für das Targeting zur Verfügung. Die gängigsten wären:

  • Content-Targeting oder Contextual Targeting: Die Art der Werbeeinblendung richtet sich nach dem Thema und bestimmten Schlüsselbegriffen des Seiten-Contents.
  • Semantisches Targeting: Software die die Bedeutung des Contents analysiert, nicht nur die einzelnen Keywords, sondern ganze Sinnzusammenhänge.
  • Keyword-Targeting: Basiert allein auf definierten Keywords.
  • Soziodemografisches Targeting: Ausrichtung der Werbeanzeige auf das Umfeld und soziodemografische Kriterien wie Geschlecht, Alter etc.
  • Behavioral Targeting: Zielt auf das Verhalten des Users ab.
  • Retargeting: Zielt auf die Kunden ab, die eine gewünschte Interaktion nicht durchgeführt haben, z.B. Kauf im Online-Shop nicht durchgeführt. Mittels Retargeting wird die eigene Werbung auf anderen Webseiten eingeblendet.
  • Social-Media-Targeting: Beispiel hierfür ist beispielsweise Facebook Advertising. Zielgruppen werden anhand der Profildaten ausgerichtet.
  • IP-Targeting / Geotargeting: Zielgruppenansprache richtet sich nach der Lokalisierung des Users.
  • Technisches Targeting: Es werden Daten zum verwendeten Betriebssystem oder zu installierten Software miteinbezogen.
  • CRM-Targeting: Daten werden aus Kundendatenbanken eines Unternehmens bezogen. [8]

  1. Conversion-Tracking

Eine Conversion bezeichnet bestimmte Kundenaktionen die einen Wert für ein Unternehmen haben. Dies können z.B. Käufe, Anmeldungen oder Downloads sein. Mithilfe von Cookies wird beim Conversion-Tracking eine Anzeige gesetzt, wenn die Nutzer auf eine AdWords-Anzeige klicken. Bei durchgeführter Conversion-Aktion wird dies aufgezeichnet und im AdWords-Konto ersichtlich. Durch das Aufzeichnen dieser Aktionen kann bestimmt werden welche Kampagnen, Anzeigen oder Keywords zu Conversions führen und lassen sich somit gezielt aussteuern. Somit kann ein Keyword das zu hohen Kosten aber zu keiner Conversion führt, pausiert werden oder das Gebot für das Keyword gesenkt werden. [9]

  1. SEA-Kampagnen optimieren

Um eine SEA-Kampagne zu optimieren ist es vorteilhaft die verwendeten Keywords so gut wie möglich zu verfeinern. Ein weiterer Aspekt sind die Anzeigetexte. Diese sollten verkaufsstark formuliert sein und das Top-Keyword sollte sich in der Überschrift befinden. Zusätzlich kann man die Anzeigeerweiterung von Google Ads nutzen und die Textanzeigen um Angaben wie Telefonnummer oder weiterführende Links ergänzen, um auf weitere Produkte des Unternehmens aufmerksam zu machen.

Häufige Fehler die beim Aufsetzen einer Kampagne entstehen können:

  • Keine klare Zielsetzung
  • Keywords zu allgemein
  • CPCs sind zu niedrig
  • Optimierungen finden nicht statt [10]

Fazit:

Mittels SEA hat man sehr gutes Potenzial seinen betrieblichen Zielen näher zu kommen. Mit einer genauen Zieldefinition sowie einer sorgfältigen Keyword-Recherche sind zwei der wichtigsten Schritte in Richtung erfolgreicher SEA-Kampagne gesetzt. Jedoch dürfen Sie nicht vergessen laufend Ihre SEA-Kampagnen zu aktualisieren und auf den neusten Stand zu bringen, um das beste Ergebnis zu erzielen.


Quellenverzeichnis:

URL: https://www.brandnamic.com/was-ist-sea

URL: https://www.seo-kueche.de/lexikon/sea-search-engine-advertising/

URL: https://www.favineo.de/ratgeber/wie-kann-ich-eine-erfolgreiche-sea-kampagne-erstellen

URL: https://www.favineo.de/ratgeber/so-werden-google-ads-kampagnen-zum-erfolg

URL: https://koschklinkperformance.de/sea-keyword-recherche/ – top

URL: https://onlinemarketingfans.de/lexikon-online-marketing/targeting/

URL: https://blog.bloofusion.de/sea-fuer-einsteiger-teil-14-conversion-tracking/#:~:text=Das%20Conversion%2DTracking%20funktioniert%20mithilfe,und%20im%20AdWords%2DKonto%20ersichtlich.

Weitzl W., Bauer S., Gamper P., Kehrer B.: Foliensatz EMARE3_SS22_Einheit1_BB_2022-04-02, S. 197


[1] https://www.brandnamic.com/was-ist-sea

[2] https://www.seo-kueche.de/lexikon/sea-search-engine-advertising/

[3] Weitzl W., Bauer S., Gamper P., Kehrer B.: Foliensatz EMARE3_SS22_Einheit1_BB_2022-04-02, S. 197

[4] https://www.favineo.de/ratgeber/wie-kann-ich-eine-erfolgreiche-sea-kampagne-erstellen

[5] https://www.favineo.de/ratgeber/so-werden-google-ads-kampagnen-zum-erfolg

[6] https://www.favineo.de/ratgeber/so-werden-google-ads-kampagnen-zum-erfolg

[7] https://koschklinkperformance.de/sea-keyword-recherche/#top

[8] https://onlinemarketingfans.de/lexikon-online-marketing/targeting/

[9]  https://blog.bloofusion.de/sea-fuer-einsteiger-teil-14-conversion-tracking/#:~:text=Das%20Conversion%2DTracking%20funktioniert%20mithilfe,und%20im%20AdWords%2DKonto%20ersichtlich.

[10] https://www.favineo.de/ratgeber/so-werden-google-ads-kampagnen-zum-erfolg


Abbildungsverzeichnis:

https://pixabay.com/de/photos/sch%c3%bcler-tippen-klaviatur-text-849825/

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Amra Topaloglu

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Zuletzt aktualisiert: 06.07.22

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