Rezensionen über Produkte, Dienstleistungen, Marken, etc. findet man fast überall im Internet. Viele sind in der Absicht geschrieben, anderen bei ihrer Kaufentscheidung weiterzuhelfen. Andere wiederum, wollen Konsument*innen bewusst zu einer falschen Entscheidung drängen. Im Forschungsbeitrag “Betrayed by reviewers: Positive consumer responses to unfair negative word-of-mouth” gehen die Forscher Clemens Hutzinger (Privatuniversität Schloss Seeburg) und Wolfgang Weitzl und Gerald Petz (beide DBC, FH Oberösterreich) der Frage nach, wie Konsument*innen reagieren, wenn sie Rezensionen als betrügerisch einschätzen.
Eine Reihe von empirischen Studien hat gezeigt, dass Konsument*innen, die sich von Rezensionen betrogen fühlen, genau das Gegenteil machen, was in den Rezensionen empfohlen wurde. Dies bedeutet beispielsweise, dass Konsument*innen eine positive Einstellung gegenüber einem bestimmten Produkt entwickeln, wenn sie überzeugt sind, dass eine negative Rezension in betrügerischer Absicht geschrieben wurde. Dieser positive Effekt ist sogar stärker, als wenn Konsument*innen eine positive Rezension gelesen hätten.
Die Forschungsergebnisse wurden auf der EMAC-Konferenz virtuell einer großen Anzahl von Marketingwissenschaftern vorgestellt. Die EMAC ist die wichtigste wissenschaftliche Konferenz auf diesem Gebiet in Europa. Sie gehört aber auch zu den wichtigsten Marketingkonferenzen weltweit. Dort werden die jüngsten Forschungserkenntnisse vorgestellt und diskutiert. Für das DBC ist das Thema negative Mundpropaganda im Internet eines der zentralen Forschungsthemen der letzten Zeit.
Den Abstrakt zum Forschungsbeitrag können Sie in den Proceedings der Konferenz hier nachlesen.